Kanada 2016 – der Westen

Lange habe ich dieser Reise entgegen gefiebert – endlich war es so weit. Im Mai 2016 ging die Reise nach Kanada – die klassische Route durch die Nationalparks Banff und Jasper. Auch diese Reise gibt es wieder in Form eines Reisetagebuchs – Achtung, viel Text! Einfach ein Bild anklicken, dann öffnet sich die Galerie.

25.05.2016
Unser Flug startete um 14:50 Uhr von Frankfurt nach Vancouver mit Condor. Durch die Zeitverschiebung von 9 Stunden sind wir um 16:25 Uhr in Vancouver gelandet. Es hat etwas gedauert, bis wir unser Gepäck hatten – dafür gabs aber kostenloses WLAN am Flughafen. Danach nahmen wir das Shuttle zum Sandmann Hotel, wo wir gegen 17:45 Uhr angekommen sind. Das Hotel ist ca. 10 min. vom Flughafen entfernt. Das Zimmer war groß, das Bad klein – aber für eine Nacht ausreichend. Allerdings war es auch sehr hellhörig. Zum Essen sind wir unten im Hotel ins Grill+Bar.

26.05.2016
Um 8 Uhr wurden wir abgeholt und zu unserem Vermieter Traveland gebracht. Die Übergabe dauerte ca. 1,5 Stunden. Wir bekamen einen relativ neuen Navion, mit gerade mal 28.000 Kilometern. Nach unserem Start war der erste Halt in Chilliwack, wo wir erstmal in einem Safeway eingekauft haben. Wahnsinn, wie groß der Supermarkt war! Danach ging es noch in den Liquor Store – für beides zusammen haben wir ca. 1,5 Std. benötigt und waren danach knapp 400 Dollar ärmer… Und in beiden Läden bin ich fast erfroren – die kühlen ganz schön runter. Die Fahrt ging weiter zu den Bridal Falls – ein sehr schöner Wasserfall und viele große, mit Moos bewachsene Bäume. Bei Hope haben wir kurz was gegessen. Weiter ging es nach Kelowna, wo wir gegen 19 Uhr bei einer Bekannten aufschlugen, die vor 4 Jahren nach Kanada ausgewandert ist. Wir waren im The Cactus Club was essen – ein toller Laden, leckeres Essen.

Die Temperatur war zwischen 4 und 20 Grad, leider oft Regen. Wir sind 386,8 km gefahren.

27.05.2016
Wir sind früh aufgewacht und waren dann um kurz vor 8 Uhr auf dem Weg nach Revelstoke. Wir wollten zum Meadows in the Sky – aber leider war der noch gesperrt 😦 Wir haben es versucht, kamen aber nicht ganz hoch). Also wieder runter gefahren und direkt weiter zum Skunk Cabbage Trail, welcher sehr schön angelegt ist. Nur 3 km weiter kam dann schon der Giant Cedars Trail. Auf der Weiterfahrt bekamen wir dann Probleme mit dem Camper. Die Motorwarnleuchte ging an, bei 60 km/h hat er abgeriegelt, Berg hoch ging es nur noch mit 20 km/h. Also haben wir umgedreht und sind zurück nach Revelstoke gefahren. Wir waren in zig Werkstätten, aber Freitag nachmittags wollte oder konnte keiner mehr helfen. Oft haben wir gehört, bis Dienstag wären sie ausgebucht…. Also haben wir Traveland angerufen und nach mehreren Telefonaten kam die Info, dass am nächsten Tag ein Ersatzcamper kommen wird. Deshalb haben wir dann die Nacht auf dem Williamson Lake Campground verbracht.

Wir hatten 7-12 Grad und Regen und sind heute 276,5 km gefahren.

28.05.2016
7 Uhr war für den Camper-Tausch ausgemacht, um 05:40 Uhr hat der Fahrer an die Türe geklopft. Also raus aus den Federn und alles in den neuen Camper umgeräumt. Es war nicht das gleiche Modell wie unser erster, dieser hier war mit einem Alkoven. Und er hatte auch schon 53.000 km auf dem Tacho. Um 7 Uhr waren wir dann wieder auf unserer ursprünglichen Route. Zuerst haben wir uns den Helmlock Grove Trail angeschaut, der Rockgarden Trail war leider geschlossen. Hinter dem Rogers Pass haben wir gefrühstückt und sind dann zu den Wapta-Falls. Durch den Regen war der Weg rutschig und matschig, aber er hat sich gelohnt – der Blick auf den Wasserfall ist toll! Laut meiner Uhr sind wir 4,8 km gelaufen und haben dafür 1,15 Std. benötigt. Danach ging es zur Kicking Horse Bridge (Natural Bridge), welche wirklich sehenswert ist – aber dort waren schon deutlich mehr Touristen unterwegs. Wir sind runter ans Wasser, da war es menschenleer. Der nächste Halt war dann der Emerald Lake. Da das Wetter nicht so gut war und es sehr voll war, sind wir nur 2 km gelaufen. Die Takkakaw Falls waren leider noch gesperrt. Am Upper Spiral Tunnel war grad ein Zug zu sehen, aber durch die vielen Leute hatte man keine gute Sicht. Also sind wir weiter gefahren und kurz darauf mal rechts abgebogen – nun standen wir an einem Bahnübergang und konnten den Zug ganz alleine in Ruhe anschauen 🙂 Auch der Lake O´Hara war noch gesperrt, weswegen wir direkt zum Lake Louise Campground gefahren sind und uns einen Platz gesichert haben. Danach ging es zum Lake Louise. Der ist wirklich schön, sogar die Sonne kam ab und zu raus. Es war sehr viel los und wir sind den Uferweg gelaufen. Da war deutlich weniger los und wir sind ca. 5 km in 1,5 Std. gelaufen. Anschließend waren wir kurz in Lake Louise Village einkaufen und freies WiFi am Visitor Center nutzen.

Heute hatten wir 3-12 Grad bei Sonne und Regen. Gefahrene km 279,5.

29.05.2016
Mal wieder bei Regen aufgewacht 🙂 Der CG war ganz schön, man hört die ganze Zeit den Fluss rauschen, aber auch oft Züge. Die kündigen sich durch mehrmaliges Tuten an – danach hört man lange Zeit das rattern und der Camper vibriert richtig. Da wir wieder früh wach waren, sind wir bereits um kurz vor 7 Uhr unterwegs gewesen. Am Moraine Lake hatten wir 1 Grad und leichten Schneefall, weshalb wir erstmal gefrühstückt haben. Da wir Rührei mit Speck gemacht haben, ging mal wieder der Feuermelder an. Dann haben wir uns warm angezogen und sind erstmal hoch zum Rock Pile und anschließend noch ein bissle am Ufer entlang gelaufen. Dort war es  menschenleer, wohingegen am Rock Pile zig Asiaten ständig „Boah“ brüllten. Auf dem Rückweg gab es sogar ab und zu mal Sonne. Wir sind ca. 5,4 km gelaufen in 1,2 Std. Weiter ging es dann auf dem Bow Valley Parkway – bis auf ein Reh haben wir leider keine Tiere gesehen. Wir haben mal an einem Aussichtspunkt angehalten, sind dann aber direkt zum Johnston Canyon gefahren. Der war relativ gut besucht und wir sind zu den Lower und Upper Falls gelaufen. Am oberen Wasserfall war weniger los. Insgesamt sind wir dort 6,5 km in 1,2 Std. gelaufen. Als wir raus kamen, war die Hölle los, der Parkplatz war total überfüllt, die haben die ganze Straße entlang geparkt. Wie ist das dann erst in der Hauptsaison? Die weitere Fahrt auf dem Bow Valley Parkway verlief ebenfalls ohne Tiersichtungen, wir haben nur ein paar Fotostopps eingelegt. Wir sind an die Vermillion Lakes gefahren, aber durch das schlechte Wetter war es leider nicht so schön. In Banff sind fuhren wir zum Tunnel Mountain Resort 1. Danach sind wir nach Banff rein gefahren, haben uns beim Visitor Center mit Info-Material eingedeckt, bei Roots eingekauft und dann in einem Cafe mit WiFi-Zugang einen Kaffee getrunken. Auf dem Weg zurück haben wir noch an zwei Aussichtspunkten angehalten. Der CG ist riesig, die Dimensionen sind echt der Wahnsinn. An unserem Platz hatten wir viele Eichhörnchen und es war sehr ruhig. Ab und zu hört man einen Zug rattern, aber um einiges leiser als letzte Nacht.

Heute hatten wir 1-12 Grad, Sonne und Regen uns sind 119,4 km gefahren.

30.05.2016
Auch heute waren wir wieder früh wach, weshalb wir um 7 schon wieder unterwegs waren. Aber dafür war es der erste Tag, der mit Sonne begann – aber mit nur 2 Grad. Auf dem CG gab es noch einige Rehe zu sehen. Heute waren auch endlich die Berge frei – ein toller Anblick! Wir sind erst tanken gefahren und fuhren dann ein  Stück auf dem Highway 1, bevor wir wieder auf den Bow Valley Parkway gewechselt sind. Dieser ist um diese Jahreszeit von abends bis morgens 9 Uhr zum Schutz der Tiere gesperrt. Bei Lake Louise sind wir wieder auf den Highway 1. Dann haben wir uns kurz verfahren – wodurch wir aber unseren ersten Bären gesehen haben. Zwar weit weg, aber trotzdem. Der Bär lief an den Schienen entlang. Als ein Zug kam, hat dieser wild gehupt, woraufhin der Bär davon rannte. Unser erster Halt war am Herbert Lake, wo wir einen kurzen Foto-Stop und eine Frühstückspause gemacht haben. Auf der Weiterfahrt haben wir einen Luchs gesehen, aber wir konnten nicht so schnell anhalten, da hinter uns ein Auto war. Der nächste Fotostopp war am Crowfoot Glacier und direkt danach am Bow Lake.  Am Bow Glacier kamen wir ganz nah an einen Bären – der stand direkt auf der anderen Seite vom Weg – Wow! Es war ein Grizzly und er hat in aller Seelenruhe  gefuttert und lies sich von den Menschen nicht stören. Danach sind wir zum Peyto Lake, direkt auf den oberen Parkplatz und sind zur Plattform gelaufen. Wow – also dieser See ist echt mein absolutes Highlight, die Farbe ist ja wohl der Hammer! Danach wollten wir zum Mistaya Lake, haben aber kein Schild gesehen. Wir sahen nur das Schild zum Silverhorn, aber das war gesperrt. Der Waterfowl Lake war ebenfalls abgesperrt, aber wir sind ganz nach hinten gefahren und dann einen Waldweg entlanggelaufen. Irgendwann kam ein Schild, dass es zum Upper oder Lower Lake noch 700 und 800 Meter wären – da hatten wir aber keine Lust mehr zu laufen. Bei der Weiterfahrt kam dann noch ein Aussichtspunkt auf den Waterfowl Lake. Dann ging es zum Mistaya Canyon – der war sehr schön, aber der Rückweg war sehr anstrengend. An den Bridal Veil Falls haben wir einen Fotostopp gemacht, fanden sie aber unspektakulär. Die Panther Falls haben wir nicht gefunden. Unser nächster Stopp war das Icefield, der Athabasca Glacier. Wir sind den kurzen Weg vom Parkplatz hoch gelaufen. Schon krass, wie weit der Gletscher seit 1982 zurück gegangen ist. Den Glacier Skywalk haben wir gesehen, ihn aber nicht gemacht. Wir hätten am Icefield Center parken und dann mit einem Bus zur Aussichtsplattform fahren müssen, weil man dort nicht parken und auch keine Tickets kaufen kann. Da hatten wir aber keine Lust zu. Der nächste Fotostopp war an den Tangle Creek Falls. Danach sind wir noch zu den Sunwapta Falls. Der Upper Fall ist fast direkt hinter dem Parkplatz. Wir sind noch zu den Lower Falls gelaufen, das war aber etwas gruselig, da wir fast komplett alleine dort unterwegs waren. Anschließend ging es zu den Athabasca Falls. Dort ist alles schön angelegt, aber die Sunwapta haben uns besser gefallen. Danach gab es noch einen kurzen Abstecher zum Leach Lake. Der war menschenleer und ist wunderschön – perfekt! Um 18 Uhr sind wir dann in Jasper am Whistlers Campground angekommen, wo eine lange Schlange Wohnmobile stand. Wir hatten ca. 10 Camper vor uns. Auch das möchte ich nicht in der Hauptsaison erleben… Einer hat doch tatsächlich versucht, von ganz hinten vorzufahren und sich vor uns zu stellen – nee, nee, so nicht! Leider gab es keinen Platz mehr mit Strom oder Full Hook Up. Macht nix. Beim Abendessen sagte Ralf plötzlich „Da ist ein Bär“. Ja, klar…. „Da ist wirklich ein Bär“! Uaaaah – da läuft doch tatsächlich ein Schwarzbär direkt seitlich an unserem Camper vorbei! Bis wir unsere Kameras hatten, konnten wir ihn grad noch durch die Windschutzscheibe fotografieren, bevor er in den Büschen verschwand – WOW! Ich dreh durch!

Heute hatten wir 0-20 Grad und sind 322,8 km gefahren.

31.05.2016
Wir waren wieder früh wach und sind um 7 Uhr los gefahren. Leider war der Mount Edith Cavell noch gesperrt – erst ab Juni offen– so ein Pech… 5 km vorm Maligne Lake sahen wir einen Schwarzbären direkt am Straßenrand und konnten ihn in Ruhe fotografieren. Am Maligne Lake war noch wenig los. Wir sind einen Teil des Marie Scheffler Trails gelaufen und waren nach 1,9 km wieder am Camper. Danach ein kurzer Fotostopp am Medicine Lake und anschließend sahen wir wieder einen Bären am Straßenrand. Am Maligne Canyon sind wir 4 Brücken gelaufen und haben dafür aber nur 45 min. benötigt. Das war echt schön, da wenig los war. Auch am Pyramid Lake sind wir über die Brücke auf die kleine Insel, welche sehr idyllisch und ruhig war. Wenn nur manche Touris nicht wären, die sich laut kreischend unterhalten. Im Gras lag völlig relaxed eine Rehkuh und lies sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Der nächste Fotostopp war dann am Patricia Lake. Und weil es dort so schön und ruhig war, haben wir Kaffee gekocht und diesen am Seeufer getrunken – herrlich! Dann fuhren wir nach Jasper, wo wir eingekauft und am Visitor Center das WiFi genutzt haben. Es ging wieder auf den gleichen CG wie gestern, der ist echt toll, viele Tiere und tolle Natur! Wir haben sogar eine Elchkuh mit Kitz gesehen.

Heute hatten wir -1 bis 20 Grad und sind 149,2 km gefahren.

01.06.2016
Die erste Woche ist schon vorbei, die Zeit rast! Auch heute waren wir bereits um 7.15 Uhr unterwegs. Nach 30 min. haben wir einen Bären gesehen, aber leider nur kurz, konnten ihn nicht fotografieren. Wir haben einen männlichen Elk gesehen, aber der wollte einfach den Kopf nicht heben – der hat in aller Ruhe gefuttert. Am Moose Lake sind wir entlang gefahren, aber nicht ausgestiegen, weil es so geregnet hat. Kurz vor dem Kinney Lake haben wir 2 Bären im Unterholz gesehen, einen braunen und einen schwarzen. Wegen dem schlechten Wetter und den vielen Mücken haben wir uns entschieden, den Uferweg nicht zu laufen. Wir haben auf dem Parkplatz vom Mt. Robson Info Center gefrühstückt. Der Berg war leider nicht frei. Am Wells Gray Info Center haben wir uns Infomaterial geholt. Der erste Fotostopp war dann am Shadden Lookout. Danach waren wir an den Spahat Falls (unser Platz 3) und im Anschluß bei den Dawson Falls (unser Platz 1), die wesentlich breiter aber nicht so hoch waren. Die Helmcken Falls (unser Platz 2) waren auch schön. Bei Kamloops sind wir auf dem Knutsford RV CG gelandet, für eine Nacht ok. Für den Platz mit Strom und Wasser, Feuerholz und WiFi haben wir 44 Dollar bezahlt.

Heute hatten wir 8-25 Grad und sind 580,5 km gefahren.

02.06.2016
Um 7 Uhr waren wir wieder unterwegs, wo wir einen Fotostopp am Thomson River gemacht haben, welcher schön inmitten grüner Hügel liegt. Ansonsten ist die Strecke Savona nach Cache Creek sehr monoton, für uns war es nicht wirklich interessant. Die Fahrt bis Lilloet verlief unspektakulär, es ist eine triste Gegend, oft verwahrlost und vermüllt bei den Häusern. Der nächste Fotostopp war am Seton Lake, wo wir bis auf einen Paddler alleine waren. Und so langsam kamen wir wieder in die kanadische Bergwelt – das gefiel uns gleich wieder viel besser. Am Straßenrand sahen wir ab und zu Rehe. Am Duffy Lake sind wir entlang gefahren, haben aber wegen Regen nicht angehalten. Am Joffre Lake haben wir trotz Regen angehalten und sind den kurzen Weg zum Lower Joffre gelaufen – ein schönes Eckchen. Der nächste Stopp war im Nairn Falls Provencial Park, wo wir vom Parkplatz den 1,5 km langen Trail zu den Wasserfällen gelaufen sind. Vom Highway 99 gefällt mir der Sea-to-Sky Teil besser als die Duffy Lake Road. Der nächste Halt war bei den Brandywine Falls. Die waren ganz schön, aber wir haben schon schönere gesehen. Um 15 Uhr sind wir am Klahanie Campground in Squamish angekommen. Der war echt schön – aber ein Nachteil ist natürlich der stark befahrene Highway 99, das Tuten der Züge und er ist recht teuer: wir haben 47 Dollar bezahlt für Strom/Wasser. Vorteil: man hat einen direkten Blick auf die Shannon Falls und ist in Laufnähe zur Sea to Sky Gondola. Das Wetter war toll, deshalb sind wir über die Straße und dann den Weg zur Gondola gelaufen. Mit der Doppelmayr-Gondel ging es auf den Berg – einfach toll! Sonne und dann noch wenig los! Über die Hängebrücke Sky Pilot Suspension Bridge ging es zur Spirit Viewing Platform und über den Panorama Trail zur Chief Overlook Platform . Danach haben wir uns auf dem Summit Lodge Viewing Deck einen Gin Tonic und Weißwein gegönnt. So ist es doch auszuhalten 🙂 Nachdem wir mit der Gondel wieder runter gefahren sind, ging es noch zum Viewpoint der Shannon Falls und zurück auf den CG.

Heute hatten wir 9-21 Grad und wir sind 364,7 km gefahren.

03.06.2016
Um 8:45 Uhr sind wir Richtung Vancouver gefahren. Wir haben uns gegen die Suspension Bridge entschieden und sind stattdessen zur kostenlosen Alternative, zum Lynn Canyon Park gefahren. Dort sind wir über die Hängebrücke erst zu den Twin Falls und dann zum 30 foot Pothole gelaufen. Sehr schön und ruhig. Als wir gingen war der Parkplatz dann fast voll. Danach ging es mit der Gondel hoch auf den Grouse Mountain. Hier war es sehr touristisch, über Lautsprecher kam die Greifvogelshow, aus einer Bar laute Musik und sehr viele Touristen. Nee, das hat mir nicht gefallen, das Geld hätte man sich sparen können – da war das gestern viel, viel schöner. Wir sind bis auf den Gipfel hoch. Die zwei Bären Grinder und Coola leben dauerhaft auf dem Berg in einem Gehege – als wir dort waren, haben sie auf einem Felsen geschlafen und wir konnten sie während der Gondelfahrt sehen. Danach ging es zum Capilano River RV Park. Ein sehr enger CG, aber dafür halt stadtnah. Wir sind mit dem Bus nach Vancouver gefahren und haben 2,75 Dollar dafür bezahlt. Zuerst sind wir zum Visitor Center in die Burrard Street, dann an der Waterfront entlanggelaufen, weiter zur Steamclock Gastown, waren bei Roots shoppen, sind den Robson Square entlanggelaufen, haben in der Nelson Street bei Mean Poutine (lecker!) gegessen und sind ins Empire Landmark Hotel. Dort haben wir oben im Restaurant Cloud 9 (dreht sich ganz langsam) den Rundumblick bei einem Glas Wein und Gin Tonic genossen. Wir wollten nicht wieder mit den Öffentlichen fahren, deshalb haben wir uns mutig dazu entschieden, zum CG zu laufen. Das waren 4,8 km durch den Stanley Park und über die Lions Bridge. Danach war ich ganz schön fertig.

Die letzten zwei Tage fehlte mir die Ruhe der vorherigen Tage – bin halt doch kein Stadtmensch mehr und mag die Natur und meine Ruhe. Vancouver ist schön, aber auch laut und voll. Toll finde ich, dass es so viel Grün gibt, das moderne ist mit altem gemischt.

Heute hatten wir 13-24 Grad und sind 79,8 km gefahren.

04.06.2016
Wir waren um einiges weiter mit unserer Tour als geplant. Also sind wir durch den Stanley Park gefahren und haben an verschiedenen Viewpoints zum Fotografieren angehalten. Dann ging es weiter nach Tsawassen zur Fähre nach Swarz Bay und um 10:15 Uhr legte die Fähre ab nach Vancouver Island. Der Trip war überhaupt nicht geplant und ich hatte auch nix dafür vorbereitet 🙂 Die Asiaten auf dem Schiff waren sehr laut, rücksichtslos und nervig… Nach der Ankunft auf Vancouver Island sind wir erstmal zum nächsten Visitor Center und haben uns mit Infomaterial eingedeckt. Wir fuhren am Elk Lake vorbei, an dem aber viel los war bei dem tollen Wetter, weshalb wir nicht angehalten haben. Unser erster Fotostopp war am Viewpoint Mt. Douglas Park, eine tolle Aussicht, aber auch hier war viel los. Dann haben wir bei der Oak Bay Marina angehalten und die Robben besucht. Drei haben wir gesehen, aber leider auch kugelrund von den Fütterungen der Touristen. Wir sind weiter an der Küste entlang gefahren und haben in Vicoria geparkt, wo wir ein paar Stunden rumgelaufen sind. Im Steamship Grill waren wir Essen. Gegen 18 Uhr sind wir auf dem Fort Victoria RV Park angekommen. Der CG ist eng, aber für eine Nacht ist das ok. Man hört die Straße und die lauten Pickups waren ziemlich nervig. Dafür hatten wir WiFi 🙂

Heute hatten wir 16-30 Grad, Sonne pur und sind 122,3 km gefahren.

05.06.2016
Um 9:15 Uhr sind wir zum Fisgard Lighthouse gefahren. Eigentlich öffnen die erst um 10 Uhr, aber wir durften schon rein. Da wir den Discovery Pass hatten, mussten wir auch keinen Eintritt zahlen. Beim Leuchtturm hat es stellenweise echt heftig gerochen…. Nächster Stopp war am French Beach Park, aber einen Wasserfall haben wir nicht gefunden. Wir sind am Strand links bis ganz nach hinten gelaufen und etwas auf den Felsen rum geklettert. Dahinter ging es rechts über eine alte Brücke und wir sind den Weg entlanggelaufen – aber weit und breit kein Wasserfall zu sehen. Auch den Sombrio Beach haben wir nicht gefunden. Erst kam ein Schild mit 2 km, dann eins mit 400m und dann nix mehr. Wir hatten aber auch keine Lust zu suchen. Von der Pacific Marina Route hatte ich irgendwie auch andere Vorstellungen – ich dachte, man fährt mehr am Meer entlang. Aber das war nicht so und die Straße hat stellenweise echt  schlechten Asphalt und ansonsten war es sehr langweilig auf der Strecke. Der nächste Halt war am Botanical Beach – den haben wir wenigstens gefunden 🙂 Aber wir haben kein Schild mit den Tidal Pools gesehen. Da wir nicht den kompletten Loop laufen wollten, sind wir nur den kurzen Trail zum Botany Bay gelaufen. Im Coastal Kitchen Cafe Nähe Port Renfrew haben wir Pause gemacht und mal wieder Poutine gegessen. Passend zu meinem Geburtstag, denn es war 15 Uhr und somit in Deutschland 0 Uhr. Danach folgte ein kurzer Fotostopp am Fairy Lake, aber das ist einfach ein Badesee, nichts Besonderes und nach den Seen in den Rockies eher langweilig. Das gilt ebenso für den Lake Cowichan. Um 17:30 Uhr sind wir auf unserem Campground Gordon Bay Provincial Park angekommen. Ohne Service, ohne alles – hat aber trotzdem 35 Dollar gekostet.

Heute hatten wir 20-31 Grad, Sonne pur und wir sind 218,2 km gefahren.

06.06.2016
Was für eine Ruhe – herrlich! Nur das Vogelgezwitscher war zu hören. Irgendwie sind wir hier müder als in den Rockies. Deshalb sind wir erst kurz nach 9 losgefahren und waren kurz tanken und Frischwasser auffüllen. Auf dem Highway ging es an Nanaimo vorbei. Unser erstes Ziel heute war das Errington Recovery Centre, eine Auffangstation für verletzte Wildtiere. Pro Person haben wir 8 Dollar Eintritt bezahlt. Also das hatte ich mir ganz anders vorgestellt – es war einfach nur ein Art Zoo. Die Vögel hatten viel zu kleine Käfige, alles war eng. Der Bär, der dort wohl immer lebt, hat meines Erachtens nach gesundheitliche Probleme – der stand vor der Mauer und ist immer von einem Bein aufs andere getreten 😦 Schrecklich und definitiv nicht zu empfehlen. Das erste Schild zum English Falls Park war wohl das Falsche – wir sind 2,3 km umsonst gelaufen und es kam einfach kein Wasserfall. Also sind wir wieder auf den Highway – und zack, kam ein Schild mit 2 km zum English River Falls Provincial Park. Dort sind wir dann erst zu den Upper, dann zu den Lower Falls gelaufen, gesamt waren das 1,5 km. Danach ging es am Cameron Lake entlang zum MacMillan Provincial Park, wo wir den wirklich schönen und eindrucksvollen Cathedral Grove Trail gelaufen sind. Weiter ging es zum Little Qualicum Falls Provincial Park, wo wir den Trail zum Lower und Upper Waterfall gelaufen sind. Auch hier war es sehr schön und wir sind ca. 2,9 km gelaufen. Auf dem Campground vom Little Qualicum Falls P.P. haben wir mehrere Runden gedreht, bevor wir uns auf dem Upper Campground für Platz Nr. 6 entschieden haben. Ohne alles und mit Self Registration haben wir 23 Dollar bezahlt. Der CG war sehr schön und relativ ruhig. Irgendwann kam mal der Ranger vorbei, hat unseren Platz bestätigt und gefragt, ob wir noch Feuerholz brauchen.

Heute hatten wir 17-28 Grad, Sonne pur und sind 208,8 km gefahren.

07.06.2016
Da es so schön ruhig war, haben wir super geschlafen. Die Fahrt ging direkt nach Nanaimo zum Duke Point, wo wir um 10:15 Uhr die Fähre zurück nach Tsawassen nahmen. Die Überfahrt war dieses mal schön ruhig und sehr angenehm ohne die Asiaten, die ständig quatschen und einem auf der Suche nach dem besten Foto auf die Füße treten. Danach ging es nach Surrey, wo wir einen entfernten Verwandten besucht haben.Und dann ging die Fahrt zum Hazelmere RV Park. Dieser ist sehr groß, fast schon ein kleines Dorf. Ich wusste nicht, dass die deutsche Spießigkeit noch zu überbieten ist – aber hier schon. Die Dauercamper haben sich häuslich nieder gelassen mit Nippes, Gedöns und Gartenzaun 😉 Unsere letzte Nacht in Kanada.

Heute hatten wir 17-27 Grad, Sonne pur und sind 138,4 km gefahren.

08.06.2016
Der Urlaub endet wie er begonnen hat – bewölkt und regnerisch. Um 9.15 Uhr haben wir uns auf den Weg nach Langley zur Vermietstation gemacht. Die Übergabe ging sehr schnell. Durch unseren Fahrzeugtausch mussten wir alle Extra-Km nicht bezahlen – fanden wir natürlich toll! Also da ist der Kundenservice von Traveland echt toll! Ein Taxi hat uns zum Flughafen gefahren. Wir waren natürlich viel zu früh dort – gegen 11 Uhr und der Flieger ging ja erst um 18:20 Uhr. Also haben wir ein letztes mal Poutine gegessen, sind rumgelaufen und haben im Internet gesurft. Dann ging es mit Condor Richtung Heimat.

Heute hatten wir 17-24 Grad und wir sind 20,9 km gefahren.

Ergänzungen zum Bericht:
Die km-Angaben von unseren Wanderungen sind nur ungefähr, die wurden mir von meiner Fitness-Uhr so angezeigt.

Trotz Nebensaison war an den Hot Spots schon sehr viel los. Da geb ich zu, dass ich das in der Hauptsaison nicht erleben möchte. Da nehme ich lieber in Kauf, dass einige Sehenswürdigkeiten noch geschlossen haben und das Wetter unbeständig ist.

W-LAN Probleme hat man in Kanada keine. Fast alle Restaurants haben kostenlosen WiFi-Zugang. Bei Mc Donalds und Starbucks funktioniert es sogar draußen vor dem Haus. Die Visitor Center haben auch fast alle kostenlose Zugänge.

Insgesamt haben wir 8 Bären gesehen, teilweise sehr nah. Einfach ein tolles Erlebnis!

Wir waren schneller als geplant mit unsere Route durch. Zum einen, weil einige Sachen noch geschlossen hatten, zum anderen weil wir manche nicht gefunden haben und weil wir einiges ausgelassen haben (den Skywalk, die Bärentour in Whistler, die Wolfstour in Golden usw.) Trotzdem sind wir nicht gehetzt, auch wenn das für manche den Anschein machen wird. Wir sind an vielen Punkten gewandert, haben gemütlich Kaffee getrunken, Pausen gemacht usw.

Jasper gefällt mir besser als Banff, es ist ruhiger, gemütlicher und nicht so arg überlaufen. Die Fahrt auf dem 233 km langen Icefield Parkway ist einfach der Hammer! Die Straße geht durch den Banff und Jasper National Park – das muss man einfach mal gesehen haben, es lässt sich kaum in Worte fassen. Kanada ist ein Traum, es gibt so viele Eindrücke, ich bin hin und weg! Von Vancouver Island hat mich der westliche Teil, den wir gesehen haben, nicht vollständig überzeugt. Nach den Rockies war es etwas langweilig, aber trotzdem schön. 

Die Trucks sind heftig – die sind riesig und fahren sehr schnell. Und was die alles geladen haben…. Das wäre in Deutschland so nicht denkbar. Und dann die vielen Pick Ups. Da sieht sogar ein Porsche Cayenne daneben wie ein Spielzeug aus…. Auch Züge haben wir viele gesehen, mehrere km lang und die Container aufeinander gestapelt – echt Wahnsinn! Ganz andere Dimensionen wie bei uns.

Poutine muss definitiv ein Schwabe erfunden haben – Pommes mit Soße und dann noch Käse drüber – ein Traum 🙂 Da fühlt man sich wie Zuhause!

Im Urlaub sind wir ca. 150 km gelaufen, somit ist das Jahressoll definitiv erfüllt 🙂 Ich bin sonst ja kein Wandertyp und geh nicht mal gerne spazieren.

Die Fahrradwege hier sind auch krass – direkt am Highway. Bei uns wäre das der Standstreifen. Dort ist zwar super Asphalt, dafür aber echt heftiger Verkehr. Ich glaub, da hätte ich echt Schiß mit dem Fahrrad.

Statt der geplanten 2600 km sind es dann doch etwas mehr geworden – der Trip nach Vancouver Island war ja nicht geplant. Ohne VI hätten wir 2559 km gehabt – das hätte perfekt zu meiner Planung gepasst 🙂 So sind es nun gesamt 3267 km geworden.

Fazit:
Kanada ist ein einmaliges Land, welches mich total in seinen Bann gezogen hat. Die Weite, die Natur, die Größe – einfach alles. Und die Reise hat mich neugierig gemacht, noch andere Ecken des Landes kennenzulernen. Ich werde auf jeden Fall eines Tages wieder kommen.

Hier unsere Route:

Route_KAN16

Bilder – wie immer Out of Cam:

6 Gedanken zu “Kanada 2016 – der Westen

  1. Hallo Ela,
    das ist ein toller Bericht. Bin angefixt. Macht echt Laune. Glückwunsch zu den Tieraufnahmen. Wirklich super Bilder. Spannend zu sehen wie viel Wasser bei Euch in den Fällen war…
    Vielen Dank!
    Christoph

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  2. Dein Reisebericht hat uns an sehr unsere Reisen erinnert . Das erste Mal haben wir den Banff und Jasper N.P. 1979 gemacht. Schon Damals waren in Banff nach 15 Uhr keine CG-Plätze mehr frei. Der Tunnel Mountain war damals kleiner. Nach unseren Erfahrungen ist Mai schon etwas früh. Dein Bericht hat uns sehr gefallen.
    Liebe Grüße, Bruno

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    1. Vielen Dank für das Lob, Bruno 🙂 Ich muss sagen, der Monat Mai hat uns sehr gut gefallen Es war zwar nicht alles offen, dafür aber nicht so überlaufen.

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